Rückblick 2020


5.000 Euro für die Digitalisierung

Hans Gerhard Ramler spendet für das Dorf- und Schulmuseum Schönwalde

Kurz vor Weihnachten kann sich das Dorf- und Schulmuseum über eine Spende von 5.000 Euro freuen. Hans Gerhard Ramler aus Sierksdorf überbrachte diese dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins, der bereits Verwendung für die Mittel hat. Derzeit laufen die Vorbereitungen zur Digitalisierung der umfassenden Sammlung, die auf den ehemaligen Rektor der kleinen Dorfschule, Hermann Michaelsen, zurückgeht. „Diese Aufgabe ist mit ehrenamtlichen Kräften kaum zu leisten“, freut sich Dobkowitz über eine weitere Finanzspritze für das Projekt.

Neben einer weiteren Spende über 500 Euro der VR Bank Ostholstein Nord - Plön eG stehen bereits 5.000 Euro aus einer Erbschaft für die Digitalisierung der Exponate zur Verfügung.

Hans Gerhard Ramler war zur Gründung des Fördervereins 1983 Mitgliedes des Landtages und ist seither Mitglied. „Ich bin jemand, der solch eine Mitgliedschaft auch über das Mandat hinaus aufrechterhält“, bemerkt er bei der Spendenübergabe. „Ich war schlicht sprachlos, als mich Herr Ramler anrief und fragte, ob wir Verwendung für 5.000 Euro hätten“, berichtet Marc Dobkowitz vom ersten Kontakt mit dem langjährigen Mitglied.

Schon vor Jahren wurde begonnen, erste Stücke der Sammlung zu fotografieren und in einer Datenbank zu erfassen. Welchen Stellenwert die Digitalisierung im Dorf- und Schulmuseum hat, zeigt auch, dass der Förderverein Mitglied Nummer eins im entsprechenden Verbund der Museen mit dem Namen „digiCULT“ ist.

„Wir haben bislang auf ehrenamtlicher Basis gut 600 Exponate erfassen können. In den vergangenen Jahren lag dieses Thema jedoch auf Eis, weil uns schlichtweg das Personal fehlte“, berichtet Dobkowitz. In diesem Jahre habe man sich für einen Systemwechsel innerhalb des digiCULT Verbundes entschieden und bereite derzeit die Datenmigration in eine webbasierte Version der Datenbank vor. „Damit werden wir unabhängig vom Museum als Standort für die Datenerfassung“, begründet der Vorsitzende diesen Schritt. Allein 23 Ordner voller Inventarkarten waren auf ihre Übertragung in die Datenbank. „Diese Arbeit ist nicht nur wichtig als Grundlage für zukünftige digitale Ausstellungsangebote, wie sie in diesem Jahr von manchem Museum als Alternative für den Museumsbesuch entwickelt wurden, sondern ist auch wichtig für Forschung und Lehre“, begründet Dobkowitz den hohen finanziellen Einsatz für das Projekt. Studenten und Forscher machten sich heute immer seltener auf den Weg in kleine Museen, obwohl dort manche Schätze lagerten. Eine wissenschaftliche Sichtung der in Schönwalde lagernden Sammlung von rund 1.000 Schulwandbildern in diesem Jahr habe dies wieder einmal gezeigt. „Auch diese Arbeit wäre in digitalen Beständen viel einfacher möglich gewesen“, ist der Vorsitzende des Fördervereins sicher. Umso glücklicher sei er über die unerwartete Spende von Hans Gerhard Ramler.

2021 will sich das Museum mit seinem digitalisierten Bestand an Sammelbildern aus Margarinepackungen an „Coding da Vinci“, dem mittlerweile größten Kultur-Hackathon Deutschlands beteiligen.

Die Freude über die Spende von 5.000 Euro, die Hans Gerhard Ramler (Mitte) dem Förderverein des Dorf- und Schulmuseums Schönwalde quasi als Weihnachtsgeschenk überbrachte, war beim 1. Vorsitzenden Marc Dobkowitz (l.) und Honorarkraft Gerrit Gätjens groß.
Die Freude über die Spende von 5.000 Euro, die Hans Gerhard Ramler (Mitte) dem Förderverein des Dorf- und Schulmuseums Schönwalde quasi als Weihnachtsgeschenk überbrachte, war beim 1. Vorsitzenden Marc Dobkowitz (l.) und Honorarkraft Gerrit Gätjens groß.

Haushaltshelfer waren der Hit

Von der Resonanz auf den im Januar angebotenen Workshop „Nachhaltige Haushaltshelfer“ mit Claudia Hofer sind wir schlicht weg begeistert. Wir hätten uns bei der Planung nicht erträumt, dermaßen den Zeitgeist zu treffen. Bereits 48 Stunden nach den ersten Presseveröffentlichungen laden Anmeldungen für weit mehr als einen Workshop vor. Dank der Flexibilität von Claudia Hofer konnten wir zwei weitere Termine organisieren. Dennoch blieb eine Warteliste. Die Interessierten wird Claudia Hofer kontaktieren.

Die Teilnehmer der Workshops waren bunt gemischt. Während sich die einen mit dem Workshop dem Thema der umweltschonenden Reinigungsmittel erstmals annährten, waren auch „Profis“ dabei, die bereits Plastik aus dem Haushalt verbannt haben und Kastanien zum Waschen nutzen. Eines hatten sie alle gemeinsam: Sie wollen die Umwelt durch ihr nachhaltiges Handeln schonen. „Ganz ohne Chemie geht es nicht“, führte Claudia Hofer ein. Wenn in den WC-Taps Natron und Zitronensäure in richtigen Verhältnis wirken und Ablagerungen lösen, handelt es sich um eine chemische Reaktion. Es sind die Inhaltsstoffe, die die fünf an den Abenden entstandenen Reiniger von denen aus den Supermarktregalen unterscheiden. Aus Ihnen entstehen keine Abbauprodukte wie etwa Dioxine bei manchen Glasreinigern. Bei der Herstellung des Allzweckreinigers werden sogar Schalen von Zitrusfrüchten einer sinnvollen Verwendung zugeführt. Überrascht waren die Teilnehmer wie einfach die Rezepturen sind. Für die Scheuerpaste gilt es nur Natron, Zitronensäuse und Speisestärke zu verrühren. Ähnlich einfach ist ein Klarspüler zusammengerührt. Etwas mehr Arbeit macht die Herstellung von Fleckenstift und flüssigem Waschmittel, beim Auflösen der verwendeten Kernseife. Jeder der Teilnehmer kündigte nach den Stunden im Museum an, gleich am nächsten Tag die Wirkung der Reiniger zu testen. Lob gab es für die Durchführung und Organisation in unseren Räumen für das wir uns ganz herzlich bei den Teilnehmern bedanken.