Aktuelle Rückblicke


Stiftung Elisabeth Mierendorff Hilfe für Tiere in Not

Stiftung Elisabeth Mierendorff berichtete im Dorfmuseum von ihrer Arbeit

Eine „Rufnummer für Tiere in Not“ in Ostholstein betreibt die Stiftung Elisabeth Mierendorff seit fast 25 Jahren. Auf Einladung des Dorf- und Schulmuseums Schönwalde stellten Mitglieder aus Vorstand und Stiftungsrat die Arbeit der Stiftung vor.
Der Mensch tritt vermehrt mit Wildtieren in Konkurrenz um den Lebensraum. Siedlungsflächen nehmen zu, Straßen und Schiene greifen nach Raum und zuletzt verlangt auch die Produktion regenerativer Energie nach Platz.
Diese Entwicklung erkannte vor mehr als 30 Jahren Elisabeth Mierendorff, die Namensgeberin der Stiftung, und verfügte, ihren Nachlass im Sinne des Naturschutzes und insbesondere der Wildtiere und deren Lebensräume zu verwenden.
Wie Otto Witt aus dem Stiftungsrat berichtete, geht die Gründung der Stiftung auf den Testamentsvollstrecker und guten Freund der Familie Mierendorff, Harry Kurz, zurück. Nach Elisabeth Mierendorffs Tod 1999 stellte er die Weichen und 2002 nahm die Stiftung ihre Arbeit auf.
In zwei Volieren auf dem Gelände des Schießsportzentrums Kasseedorf erhalten in erster Linie gefiederte Tiere Hilfe in Not. Dieser Aufgabe ging über viele Jahre Günther Kurz, Sohn des Initiators der Stiftung, nach. Mit der Rufnummer für Tiere in Not wird sich aber auch um jedes andere Tier in Not gekümmert.
Diese Aufgabe nimmt Christian Meissner wahr. Er berichtete in Schönwalde über die Vielfalt und die Herausforderungen der Arbeit. Meissner versteht sich als eine Art „Notfallmanager“ für die Tiere. Oft gilt es erst einmal herauszufinden, ob das gemeldete Tier tatsächlich in Not sei.
Es gebe Anrufe mit denen eine Möwe gemeldet werde, die schon seit Stunden nur so dasitze. Genauso werden von der Mutter abgelegte junge Feldhasen aus falsch verstandener Fürsorge aufgenommen und als Notfall gemeldet. Es scheint so, als seien die Menschen mit den Vorgängen in der Natur immer weniger vertraut. In den Ferienmonaten ist eine deutliche Zunahme der Anrufe unter der 04521/9635 zu verzeichnen.
Wenn die Stiftung nicht unmittelbar helfen kann, organisiert Christian Meissner die Weiterleitung an versierte Fachleute. Mit Anja Jürgens gehört eine von ihnen inzwischen zum Vorstand der Stiftung. Die Eutinerin kümmert sich seit vielen Jahren um die Versorgung von meist jungen Eichhörnchen, die häufig aus dem Nest gefallen sind und nicht mehr zurück finden.
Im vergangenen Jahr waren es 49 Tiere, um die sich Anja Jürgens gekümmert hat. Eine wahre Kraftanstrengung, wenn man bedenkt, dass die Jungen alle zwei Stunden gefüttert werden müssen. Die Physis der Eichhörnchen führe zudem dazu, dass ein eben noch fidel wirkendes Tier plötzlich auf der Seite läge. Dann sei es oft zu spät.
Wer die Arbeit der Stiftung Elisabeth Mierendorff unterstützen will, kann dies durch Spenden tun. Aber auch Zustiftungen zum Stiftungskapital, aus dessen Zinserträgen die Hilfe für Tiere in Not finanziert wird, sind möglich. Kontakt und Spendenkonto unter www.stiftung-mierendorff.de

Christian Meissner (v.l.), Anja Jürgens, Otto Witt und Tanja Liedtke stellten die Arbeit der Stiftung Elisabeth Mierendorff – Hilfe für Tiere in Not vor. Das Dorf- und Schulmuseum Schönwalde hatte sie im Rahmen seiner Vortragsreihe eingeladen
Christian Meissner (v.l.), Anja Jürgens, Otto Witt und Tanja Liedtke stellten die Arbeit der Stiftung Elisabeth Mierendorff – Hilfe für Tiere in Not vor. Das Dorf- und Schulmuseum Schönwalde hatte sie im Rahmen seiner Vortragsreihe eingeladen

Start ins Jahr mit Platt

Volles Haus beim plattdeutschen Abend mit Gerd Thiessen

Nachdem sich die Türen des Dorf- und Schulmuseums Ende September für umfangreiche Bauarbeiten geschlossen haben, starteten wir am 29. Januar mit einem Plattdeutschen Abend mit Gerd Thiessen im historischen Klassenzimmer des Museums ins neue Jahr.

Sowohl Gerd Thiessen als auch wir waren von der Anzahl der Besucher überwältigt. Die Bänke waren bis auf den letzten Platz belegt, als unser „Plattsnacker“ stilecht in einer einzelnen Bank Platz nahm.

Unsere Gäste erfuhren vom Knecht Krischan aus Langenhagen und der Oma seines Bauern genauso wie vom Lütjenburger Nachtwächter, der den Stadtrat nicht nur ein neues Horn sondern auch neue Zähne kostete. Gelächter gab es auch bei der Geschichte zur Schöpfung, die die Erkenntnis brachte, warum der Mensch 100 Jahre alt wird. Die Erzählung über das Care-Paket von der Tante aus Amerika, die neben Leckereien auch den Onkel auf die Reise geschickt hatte, offenbarte seine Pointe erst in den letzten Sätzen.

Nach einer kleinen Pause blicke Gerd Thiessen als pensionierter Lehrer zurück auf die Zeit der Dorfschulen. Manch einer der Besucher fühlte sich an die eigene Schulzeit erinnert. Mit einem Reigen an Plattdeutschen Witzen beendete unser Gast aus Blekendorf den kurzweiligen Abend. „Wiederholung nicht ausgeschlossen“ lautete das beiderseitige Urteil.